Ratgeber DaVinci Resolve, Mac Pro und der aktuelle Grafikkartenmarkt

DaVinci Resolve, Mac Pro und der aktuelle Grafikkartenmarkt

Nicht nur die Ankündigung des kommenden Mac Pro hat uns dazu bewogen, mal wieder auf den neuesten Stand der aktuellen Grafikkarten-Technologie zu blicken. Auch DaVinci Resolve 10 wird laut Entwicklern im eigenen Firmenforum deutlich gehobene Ansprüche an die GPU stellen.

// 12:15 Fr, 25. Okt 2013von

Nicht nur die Ankündigung des kommenden Mac Pro hat uns dazu bewogen, mal wieder auf den neuesten Stand der aktuellen Grafikkarten-Technologie zu blicken. Auch DaVinci Resolve 10 wird laut Entwicklern im eigenen Firmenforum deutlich gehobene Ansprüche an die GPU stellen. Die Systemanforderungen sollen dabei vor allem beim Grafikspeicher deutlich wachsen, um auch genügend Performance für 4K, die kommenden Optical Flow-Algorithmen oder auch OpenFX-Plugins zu haben. Da fragen wir uns, mit welcher GPU man aktuell für die nahe Zukunft gut gerüstet scheint.



Wir haben einige Zitate von Peter Chamberlain (DaVinci Resolve Product Manager) zu diesem Thema gesammelt:



"...with v10 there are more processes that use GPU ram and if you think you will handle footage with higher than HD res this GPU RAM is even more beneficial than before."



"OpenFX plugins (and temporal proc) are optimized for single GPU and so it´s better to have one fast GPU with 4GB ram rather than two 2GB cards. Even adding a second 4GB card won´t double plugin performance. This is a limit of the OpenFx standard and the GPU structure, it´s not a Resolve limit."



"Don´t think 2GB cards are useless. All our NAB demo systems used 680 or 690 or iMac 2GB cards, I´m just giving everyone background on why 4GB of GPU ram will become common in the future as resolution and temporal/plugin demands request more from the GPUs."



"For GPU ram, 4GB is our current expectation for regular 4K work using v10."



Laut Blackmagic können also OpenFX-Plugins nur eine GPU optimal nutzen. Wer dies vorhat, sollte also lieber zu einem schnellen Single-Modell greifen, denn zu den manchmal etwas preisgünstigeren Dual-Lösungen. Resolve selbst kann seine Rechenleistung jedoch auch auf mehrere GPU-Karten verteilen. Die funktioniert allerdings auch nur mit der Pro-Lizenz.



Blackmagic empfiehlt für Resolve 10 aktuell die Nvidia GFX Titan. Diese Karte stellt aktuell Nvidias Performance-Zugpferd im Consumer-Bereich dar, hinterlässt mit rund 800 Euro aber auch schon deutliche Spuren im Budget. Mit 6GB hat die Karte komfortabel viel Ram. Fast die gleiche Rechenleistung bekommt man übrigens mit der bauähnlichen GTX 780 schon für ca. 500 Euro, jedoch wird diese Karte bewusst nur mit 3GB RAM ausgeliefert. Die Entwickler von DaVinci sehen jedoch 4GB als praktikables Minimum für einen flüssigen Workflow mit der kommenden Resolve-Version (auch wenn nur 2GB die vorläufige Mindestanforderung sind).



Für Freunde der guten Preis-Leistung würden wir daher aktuell die GTX 760 mit 4GB für DaVinci empfehlen. Diese bekommt man mit 4GB deutlich unter 250 Euro und sie ist geschätzt ungefähr halb so schnell wie eine Titan. Dazu ist sie nur durchschnittlich 10-20 Prozent langsamer als die bauähnliche GTX 770, die mit ca. 370 Euro schon wieder unverhältnismäßig teuer erscheint.



Wenn es das eingebaute Netzteil hergibt und die Software gut skaliert kann eine Dual GTX760-Lösung (ca. 2x 170W/ ca. 450 Euro) fast so schnell sein wie eine Titan (ca. 250W/800 Euro).



Mit diesen Informationen wäre uns eine GPU-Auswahl bis zur letzten Woche leicht gefallen. Zumal DaVinci immer im Zweifel Nvidia-Karten per CUDA-Anbindung empfahl und die AMD-Unterstützung per OpenCL erst langsam Einzug in das Programm erhält.



Doch nun hat Apple diese Woche seinen Mac Pro vorgestellt und ATI seine R9 290X. Beides wirft neue Fragen auf. So lobte Grant Perry von Blackmagic im Juni den neuen Mac Pro mit folgenden Worten:



"I think this new MacPro is amazing and those 2 GPUs are incredibly powerful. I am not sure what I can say however there is a whole new OpenCL and DaVinci Resolve 10 is having lots of performance work done to integrate it and its really really fast. Those GPUs are very high performance and each GPU has lots of graphics memory so this is the Mac we have been waiting for!"



Seit ein paar Tagen wissen wir jedoch auch, welche AMD-Prozessoren im Mac Pro stecken. Die schnellste mögliche GPU-Option für den Mac Pro ist eine ominöse Dual D700-Option. Diese wird mit folgenden Eckwerten von Apple beworben: 6 GB 2048 Cores, 384Bit Speicherbandbreite, 264GB/s Datendurchsatz ca. 3,5Teraflops Peak-Rechenleistung. Die entsprechende FirePro Grafikkarte gibt es noch nicht auf dem Markt, jedoch gibt es die Consumer-Variante des Chips seit Anfang Oktober zu kaufen:



Die R9 280X hat laut Wikipedia die gleichen Spezifikationen wie die D700. Allerdings wird es die Consumer-Variante nur mit maximal 3GB statt mit 6GB zu kaufen geben. Schade, wenn DaVinci erst ab 4GB losrockt. Dafür kostet die R9 280X auch unter 250 Euro.



Nun hat AMD gestern die R9 290X vorgestellt und die hat es in sich. Denn sie ist noch einmal ca. 60 Prozent schneller als eine D700/ R9 280X, schlägt in vielen Benchmarks sogar eine Nvidia Titan und kostet mit 4GB (this rocks Resolve!!) unter 500 Euro. Diese Karte dürfte also extrem nahe an der maximalen Dual-D700-Konfiguration eines Mac Pro performen, die Grant Perry vor 4 Monaten als DaVinci-Renner gelobt hat. Zumal ja eine Single-Karte für OpenFX und Zeiteffekte noch besser geeignet sein soll, als eine Dual-Konfiguration (s.o.).





Auch scheint die Zusammenarbeit zwischen AMD und Blackmagic mittlerweile so eng zu sein, dass OpenCL vielleicht sogar das an Nvidia gebundene CUDA mittelfristig verdrängt.



Jetzt fragen wir uns natürlich, wie gut AMD-GPUs in DaVinci 10 tatsächlich performen werden. Denn sollte die AMD OpenCL-Implementation schon auf dem Niveau von Nvidia CUDA liegen, dürfte die AMD R9 290X mit 4 GB bis auf weiteres die interessanteste Single-GPU-Lösung für Resolve werden. Wenn nicht, dürften wohl die Nvidia Titan 6GB bzw. zwei GTX760 mit jeweils 4GB als Budget-Lösung bis auf weiteres die Karten der Wahl bleiben.



Aktuell empfiehlt Blackmagic auch nur die teuren Workstation-Varianten der AMD-FirePro Serie in seinem Configuration Guide. Es bleibt also auch noch offen, ob die R9 290X überhaupt von DaVinci 10 unterstützt werden wird. Leider wird wohl erst die finale Version des Programms hierüber definitive Klarheit schaffen...


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