Lumetri - Grading in Premiere

Interessanteste Neuigkeit ist die integrierte Lumetri-Farbengine, die als Seitenpanel auf der Desktop-Ansicht ausgeklappt werden kann. Diese bietet Zugriff auf übliche, primäre Grading-Tools wie Farbräder, Kurven, Viginetten und LUTs.



Ein aktueller Blick auf Premiere Pro CC 2015 - Lumetri und Co. : oberflaeche


Gleichzeitig erscheinen die Effekte auch in der “normalen” Effektliste eines Clips. Und nur dort lassen sich die eingestellten Parameter auch zurücksetzen und mit Masken versehen. Betrachtet man die Effekte in den beiden verschiedenen “Listen” so ähneln sich die Ansichten sogar so stark, dass man sich fragen darf, warum Adobe die neue Ansicht überhaupt geschaffen hat:



Ein aktueller Blick auf Premiere Pro CC 2015 - Lumetri und Co. : Lumetri


So gesehen, bieten die Lumetri-Effekte nichts wirklich so neues, sondern nur eine bequem andockbare Ansicht für diese Tools. Gerade auf breiten Desktop-Monitoren (z.B.mit 2560 x 1080 Pixeln) macht die angedockte Lumetri-Seitenleiste wirklich Laune bei der Arbeit. Allerdings muss man dennoch immer wieder scrollen, aufklappen oder schieben, weshalb sich nicht das Gefühl einstellt, alle Parameter im direkten (Zu-)Griff zu haben, wie bei Resolve.



Laune macht dagegen das visuelle Durchsteppen durch die mitgelieferten LUTs, um schnell zu einem ansprechenden visuellen Ergebnis zu kommen. Dafür fehlen uns noch elementare Grading-Tools wie z.B. ein Color-Picker, der auf den RGB/Farbton-Sättigungs-Kurven Bearbeitungspunkte bzw. Anfasser hinterlässt.



Kurz gesagt: Für einfache Grading-Aufgaben muss man nicht Premiere verlassen. Das musste man bei vorherigen Versionen allerdings zwar auch schon nicht, aber nun steht eben noch eine praktischere Oberfläche für die Farbgestaltung zur Verfügung.




Volle Kontrolle - Full- und Studio-Swing

Auch die Messinstrument-Ansicht wurde bei dieser Gelegenheit stark aufgewertet: Sie erlaubt nun die Wahl zwischen Rec.709 und Rec.601 sowie zahlreiche weitere Einstellmöglichkeiten. Dazu beherrscht Premiere CC 2015 nun endlich die interne Unterscheidung zwischen Full Swing und Studio Swing.



Ein aktueller Blick auf Premiere Pro CC 2015 - Lumetri und Co. : Messinstrumente


Sobald man jedoch in den Messgeräten von 8 Bit auf die volle Gleitkomma-Genauigkeit schaltet, brach bei uns die Performance ein. Und auch ohne Vektorskop oä. sorgten bei uns die Lumetri-Filter immer wieder für ausgelassene Frames, hochfahrende GPU Lüfter und eine ruckelige 4K-Wiedergabe, schon mit 25p-H264-Material. Ein Blick auf die GPU Auslastung zeigte dabei auch eine satte 80-90 Prozent Auslastung einer Nvidia K5200. Für eine Farbkorrektur ohne weitere Effekte schon ein eher großer Wert. Resolve begnügte sich bei einem ähnlichen Projektaufbau ungefähr mit 40% GPU-Auslastung. Wer also die neue Lumetri-Engine unter 4K nutzen will, sollte evtl. auch über eine großzügige GPU (z.B. GTX 980 Ti) nachdenken. Nutzt man dagegen die alten GPU-Farbkorrektur-Filter der Mercury Engine so bleibt die GPU auch bei der Kombination mehrerer Effekte bei maximal 65 Prozent GPU-Auslastung.






Bisheriges Fazit

Die neuen Lumetri-Effekte bringen einerseits eine effektivere Oberfläche zum einfachen Color Grading, belasten aber auch die bisher von uns bewunderte Effizienz der Mercury Engine. Erstmals sahen wir seit langem wieder eine ruckelige 4K-Timeline auf unserem aktuellen 6-Core Testsystem. Im Herbst stehen bei uns wieder aktuelle GPU-Tests an, mit denen wir uns noch einmal kurz die Performance der Lumetri-Filter nachtesten werden. Auch über unsere Erfahrungen mit den weiteren neuen Premiere CC 2015 Funktionen halten wir euch auf dem laufenden.


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