Adobe stellt heute neue Versionen seiner Video- und Audio Applikationen über die Creative Cloud zur Verfügung. Dabei hat sich unter Premiere und After Effects wieder einiges getan:
Premiere Pro
Adobe hat in den letzten Monaten begonnen, das Fundament von Premiere Pro und zugehörigen Applikationen entscheidend umzubauen. Der Fokus der Entwicklung soll in Zukunft verstärkt auf die Bereich Stabilität und Performance gelegt werden. Diese Ausrichtung hat unter anderem das Public Beta Programm zum Leben erweckt, um direktes Feedback von aktiven Anwendern zu erhalten. Erste Früchte zeigen sich auch in einem "System Compatibility Report"-Fenster in Premiere Pro, welches u.a. versucht, Inkompatibilitäten von Treibern aufzudecken. Laut Adobe werden zahlreiche Probleme durch inkompatible GPU-Treiber verursacht, denen man auf diesem Weg nun leichter auf die Schliche zu kommen hofft.
Doch auch auf der Performance-Seite wurde weiter geschraubt: So wird nun die Wiedergabe von ProRes 4:2:2 Streams schneller und das GPU-beschleunigte H.264/H.265 (HEVC) Encoding unterstützt. Außerdem ist das Auto Reframe Feature nun deutlich beschleunigt worden.
Größte Neuigkeit ist jedoch sicherlich die nun fertige Integration von ProRes RAW. Die aktiven "Entwicklungsmöglichkeiten" beschränken sich in der Implementierung jedoch auf einen Nachbelichtungsregler:
Mehr spezifische RAW-Eingriffe vor dem Einsatz des Clips in der Timeline sind aktuell nicht implementiert. Der Support soll übrigens auch in After Effects und Rush vorhanden sein.
Premiere erhält weiter ein verbessertes Stift-Werkzeug, das nun auch Bezier-Kurven mit Handles beherrscht. Im Workflow findet sich zudem eine neue Möglichkeit, in der Effektliste nur veränderte Eigenschaften anzuzeigen, was die Einstellung von Parametern deutlich übersichtlicher machen kann:
Premiere Rush
In Premiere Rush können Projekte nun automatisch in ein 4:5-Seitenverhältnis gewandelt werden, um in Facebook und Instagram gleich im bestmöglichen Format genutzt werden zu können. Bei iOS-Geräten kann nun mittels "Back Camera Switching" die rückseitige Kamera direkt in Rush capturen. Außerdem ermöglicht der neue Media Brwoser direkten Zugriff auf Medien, die entweder auf dem Gerät lokal oder auch von diversen Cloud Services stammen können.
After Effects
In After Effects sind neben ProRes RAW zwei neue Werkzeuge verfügbar. Mittels "Tapered Shape Strokes" lässt sich die Strichdicke eines Pfads über den Weg verändern. Dieser kann beispielsweise zum Ende hin dünner werden oder in Wellen zwischen zwei Dicken variieren.
Der "Concentric Shape Reperater" wiederholt dagegen Pfade zu konzentrischen Mustern nach vorgegebenen Parametern. Animiert ergeben sich durch diese "Offset Paths" schnell 80er Jahre Retro-Anmutungen.
Die übrigen Apps
Audition kann nun unter MacOS automatisch zwischen genutzten Audio Devices umschalten, ohne dass man hierfür in die Systemeinstellungen wechseln muss. Der Character Animator besitzt nun ein verbessertes Timeline-Management, das mehr Kontrolle darüber erlaubt, welche Tracks sichtbar und modifizierbar sind. Außerdem lassen sich nun auch Puppets im Hintergrund durch Aktionen triggern und automatisch animieren.
Die Updates für alle Apps sollten in Kürze über die Adobe Creative Cloud allen Abonnenten zur Verfügung stehen.